Köln/Hamminkeln,
17. November 2021 - NRW-Gesundheitsminister
Karl-Josef Laumann hatte auf der Düsseldorfer Medica
gefordert:
"Statt Golfplatz am Samstag Impfen am Samstag."
Dr. Michael Achenbach, Sprecher des Berufsverbandes
der Kinder- und Jugendärzte Westfalen Lippe,
antwortet in einem 'Offenen Brief':
Sehr geehrter Herr Minister Laumann,
Sie unterstellen uns Ärztinnen und Ärzten, dass wir
lieber golfen als impfen. Dies ist nicht der Fall
und wir finden diese Unterstellung zynisch und
unangebracht. Vor allem wir Kinder- und
Jugendärztinnen und -ärzte kämpfen dafür, dass die
Schulen und Kitas geöffnet bleiben, der Kampf gegen
den Lockdown beschäftigt uns rund um die Uhr.
Wir impfen, soviel wir können.
Dass die Impfquoten nicht ausreichen, um die
Pandemie zu stoppen, liegt nicht am mangelnden
Einsatz von uns Ärzten. Es liegt daran, dass viele
Menschen immer noch Impfungen skeptisch
gegenüberstehen und sich nicht impfen lassen. Es ist
Aufgabe der Politik, sie zu überzeugen!
Wir Kinder- und Jugendärzte kämpfen zur Zeit mit der
Corona-Pandemie und dem RS-Virus, gleichzeitig
versorgen wir unsere chronisch kranken Patienten,
führen Vorsorgen durch, bieten Grippe-Impfungen an,
behandeln Kopfläuse, Magen-Darm-Erkrankungen etc,
etc. Die meisten von uns arbeiten mit ihren
Medizinischen Fachangestellten zur Zeit
„locker“ 60 Wochenstunden. An Freizeit ist
nicht zu denken.
Wir laden Sie ein:
Kommen Sie an einem ganz normalen Tag in meine
Kinder- und Jugendarztpraxis, erleben Sie, wie es
ist, wenn sich schon frühmorgens das Wartezimmer
füllt mit Patienten und deren Eltern, wie der Strom
der Patienten nicht abreißt bis abends. Ich freue
mich auf Ihren Besuch in der Hoffnung, dass Sie
damit einen Eindruck davon bekommen, was wir und
unsere Teams leisten. Ich glaube nicht, dass danach
noch Zeit für eine Runde Golf bleibt.
Ihr Michael Achenbach
PS: Ich kann gar
nicht golfen ;-)
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