Düsseldorf/Hamminkeln, 12. Februar 2022 -
Ein hochwirksames Mittel zur Förderung der ambulanten medizinischen Versorgung
geht ins vierte Jahr: Auch in 2022 beweist das Förderprogramm für neue
Hausärzte, der "Strukturfonds" der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein
(KVNO), seinen positiven Einfluss auf die ambulante Versorgung im Rheinland. In
Summe sind im Rahmen des Strukturfonds bis heute Fördergelder in Höhe von über
16 Millionen Euro vergeben worden. Mit den Mitteln konnten seit Projektstart im
Jahr 2018 insgesamt 245 neue Hausärztinnen und Hausärzte im Rheinland
hinzugewonnen werden – dies vor allem in Regionen mit sich abzeichnendem
Versorgungsrückgang. Neben der hausärztlichen Versorgung werden seit Beginn des
Jahres erstmals auch einzelne Facharztgruppen sowie die Substitutionsbehandlung
(Behandlung von drogenabhängigen Menschen) gefördert.
"Seit mehr als drei Jahren trägt der Strukturfonds substanziell dazu bei, die
wohnortnahe ambulante Versorgung im Rheinland auf einem konstant hohen Niveau zu
halten – und das zielgerichtet und mit nachweislichem Erfolg. Ich freue mich,
dass die Kolleginnen und Kollegen das Förderangebot nach wie vor so rege in
Anspruch nehmen, um mit uns gemeinsam die ambulante Versorgung nachhaltig zu
stärken", sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO.
Unterstützung nun auch für Facharztgruppen
Seit dem 1. Januar dieses Jahres können im Rahmen des Strukturfonds nun auch für
grundversorgende Fachärzte Fördergebiete und förderfähige Sitze ausgewiesen
werden. Das Angebot richtet sich aktuell an niederlassungswillige Nervenärzte im
Kreis Wesel sowie an Hautärzte im Oberbergischen Kreis, die bei
Praxisneugründungen oder Sitzübernahmen mit bis zu 70.000 Euro durch
Investitionskostenzuschüsse unterstützt werden.
„Als zentrale Säule des Strukturfonds haben Investitionskostenzuschüsse schon im
hausärztlichen Bereich in den letzten Jahren erfolgreich zu zahlreichen
Neuniederlassungen und Anstellungen in den bisherigen Fördergebieten geführt.
Dass jetzt auch gezielt einzelne Facharztgruppen angesprochen werden, ist der
konsequente und richtige nächste Schritt", betont Dr. med. Carsten König,
stellvertretender Vorsitzender der KVNO.
Förderung von Substitutionsbehandlung
Mit Fondsmitteln unterstützt werden nun auch Ärztinnen und Ärzte, die ein
zusätzliches Angebot an substitutionsgestützten Behandlungen im Rahmen der
vertragsärztlichen Versorgung anbieten. Die KVNO bezuschusst dabei den Erwerb
der Zusatzbezeichnung „Suchtmedizinische Grundversorgung“ mit einmalig 1.000
Euro ab der ersten Behandlung. Zudem wird in ausgewiesenen Fördergebieten eine
Anschubfinanzierung für Anschaffungen bei der Einrichtung eines
Substitutionsangebots gewährt. Je nach Anzahl der behandelten Patienten kann
eine Förderung zwischen 1.000 und 5.000 Euro erfolgen.
Liste der Fördergebiete aktualisiert
Turnusgemäß ist auch die Liste der Fördergebiete zum 1.
Januar 2022 aktualisiert worden. Grundlage ist die regelmäßige Analyse des
jeweiligen Versorgungsstands sowie der Altersstruktur der vor Ort
praktizierenden Ärztinnen und Ärzte durch die KVNO. Von den 23 Fördergebieten,
die im Juli vergangenen Jahres festgelegt wurden, sind insgesamt 20 bestehen
geblieben; neu aufgenommen wurde Remscheid.
Weitergehende Informationen zum
Strukturfonds sowie eine Übersicht der einzelnen Förderregionen für das erste
Halbjahr 2022 finden Sie unter
www.kvno.de/strukturfonds und
www.arzt-sein-in-nordrhein.de.
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