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Niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten wehren sich gegen drohende Zerstörung der ambulanten Versorgung
Aktionsbündnis der Berufsverbände und Versorgergruppen im Rheinland

Düsseldorf/Hamminkeln, 14. Oktober 2023 - Im Rheinland hat sich aus der Vertreterver-sammlung der KVNO heraus ein Aktionsbündnis von 26 ärztlichen und psychotherapeutischen Berufsverbänden und Versorgergruppen gegründet. Die Mitglieder der Initiative wollen in den kommenden Wochen auf die drohende Zerstörung der ambulanten Versorgung aufmerksam machen und die Öffentlichkeit über die derzeitige Schieflage im Gesundheitssystem informieren.
„Die ambulante Versorgung in Deutschland steht am Abgrund. Die desolaten Rahmenbedingungen haben sich durch jahrelange
politische Fehlenscheidungen entwickelt. Sie lassen keine ausreichende Betreuung der Bevölkerung auf dem benötigten Niveau mehr zu. Terminnot, fehlende Medikamente und vermehrt schließende Praxen sind schon heute ganz konkrete Folgen davon“, sagt Dr. med. Jens Wasserberg, Vorsitzender der VV der KVNO und niedergelassener Allgemeinmediziner in Bedburg.
Um einen Kollaps der ambulanten Versorgung zu verhindern, seien laut Wasserberg umgehend strukturelle Maßnahmen seitens der Bundes- und Landespolitik erforderlich, die helfen, die wegbrechenden Strukturen kurzfristig zu stärken.

Unverzichtbares Rückgrat der wohnortnahen Patientenversorgung
Aus Sicht des Bündnisses bildet die wohnortnahe ambulante ärztliche und psychotherapeutische Medizin das Rückgrat der medizinischen Versorgung. Sie ist unentbehrlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung zu schützen und explizit auch den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern – dies alles gelte es zu bewahren und zu stärken. Um ihrem Anliegen flächendeckend Gehör zu verschaffen, setzen die Initiatoren insbesondere auch auf die Mobilisation ihrer Patientinnen und Patienten.
„Wenn unsere Patientinnen und Patienten die bisher trotz aller widriger Rahmenbedingungen noch funktionierende Betreuung in ihren Arzt- und Psychotherapiepraxen auch zukünftig erhalten wollen, so müssen sie sich zunehmend selbst in der Öffentlichkeit klar dazu äußern. Sie müssen ihre Sorgen und Forderungen in den politischen Gremien, bei ihren gesetzlichen Krankenkassen, aber auch in den Medien deutlich machen“, erklärt Dr. med. Manfred Weisweiler, stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung und niedergelassener Chirurg in Geilenkirchen. „Um den bisherigen Kurs der Bundespolitik, derzeit angeführt von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, ändern zu können, braucht es den Druck der Bevölkerung, denn dies sind schließlich Wählerstimmen.“

Appell an Bevölkerung – Beteiligung an Social-Media-Aktionen
Wasserberg und Weisweiler appellieren an die Bevölkerung, nun auch selbst für ihre ambulante medizinische Versorgung bei den Haus- und Fachärzten, sowie den Psychotherapeuten einzutreten. „Andernfalls werde die zugangsfreie medizinische Versorgung, um die uns aktuell noch große Teile der Welt beneiden, bald verschwinden und es droht der Aufbau einer staatlich kontrollierten Medizin“, so die beiden Ärzte, die ausdrücklich be-tonen, dass es in der aktuellen Situation um die Gesundheit der Bevölkerung im ganzen Land geht.
Hier müssen Ärzte, Psychotherapeuten wie Patienten für den Erhalt der bewährten ambulanten Gesundheitsversorgung aktiv werden. Das Aktionsbündnis will in den kommenden Wochen durch Patienteninformationen in den Praxen, landes- und bundespolitische Aktionen und über neu geschaffene Social-Media-Kanäle die Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung in das öffentliche Bewusstsein rücken.

Das Aktionsbündnis „Praxenkollaps – Nordrhein“
Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von 26 ärztlichen und psychotherapeutischen Berufsverbänden und Versorgergruppen aus Nordrhein, die der Bevölkerung die Folgen der aktuellen Fehlentwicklung im Bereich der ambulanten Versorgung und somit dem Kern der medizinischen Daseinsfürsorge aufzeigen wollen. Ein Zusammenbruch der ambulanten Strukturen muss verhindert werden. Dafür stehen die Mitglieder der Initiative Politikern und Vertretern von Krankenkassen, sowie Vertretern der Medien als Ansprechpartner zur Verfügung.