Duisburg/Hamminkeln, 21. Januar
2021 - Die Rheinbrücken sind das Nadelöhr
des Rheinlandes. Täglich fahren Hunderttausende
Fahrzeuge darüber. Wie angespannt die Lage ist,
zeigen nicht zuletzt die Nachrichten der letzten
Wochen. Trotz des gewaltigen Drucks steht die
Baustelle der Leverkusener A1-Brücke aktuell
still. Zudem rücken weitere Brücken in den
Fokus. In Duisburg müssen die Uerdinger Brücke
sowie die Berliner Brücke der A59 über den Hafen
ersetzt werden. Rheinaufwärts sind zudem die
Fleher Brücke (A46) und die Rodenkirchener
Brücke (A4) so marode, dass sie bis Mitte der
2030er ersetzt werden müssen.
Blick auf die Berliner Brücke der A59
(Niederrheinische IHK/Peter Sondermann) (Zum
Vergrößern anklicken) „Viele der Rheinbrücken
sind kaputt oder nur eingeschränkt befahrbar.
Das ist für die Pendler nervig und für die
Wirtschaft problematisch. Vor allem entstehen
enorme volkswirtschaftliche Schäden. Wartezeiten
kosten Geld, und die Unternehmen können kaum
noch planen. Deswegen müssen wir uns dringend um
die Reparatur der Brücken kümmern und schnell
neue Brücken bauen. Weil unterschiedliche
Baulastträger, also Bund, Land oder Kommune für
die Brücken verantwortlich sind, brauchen wir
dringend ein Gesamtkonzept, um Ausfälle und
Sperrungen zu vermeiden. Von der Brückenprüfung
bis zum Abschluss der Baumaßnahmen dauert es
noch immer viel zu lange, und es gibt zu viele
Reibungsverluste zwischen den verantwortlichen
Stellen“, mit diesen Worten bringt Burkhard
Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK,
den neuerlichen Vorstoß der IHK-Initiative
Rheinland auf den Punkt. Die Instandsetzung der
Brücken im Rheinland muss Priorität haben. Sie
müssen zuverlässig funktionieren. Das fordern
die IHKs im Rheinland im Rahmen der
Landespressekonferenz am 20. Januar.
Der
Zustand der Rheinbrücken zwischen Emmerich und
Bonn ist nicht erst seit dem bundesweiten
Medieninteresse an der maroden Leverkusener
A1-Rheinbrücke bedenklich. Die IHKs im Rheinland
stellen fest, dass die Rheinbrücken im
Durchschnitt einen nicht ausreichenden Zustand
nach der entsprechenden Richtlinie haben. Keine
der Brücken erfüllt das Qualitätsmerkmal „gut“.
Das betrifft nicht nur die bekannten
Autobahnbrücken der A1, der A40, sondern auch
viele weitere.
„Die notwendigen
Sanierungen müssen mittels eines intelligenten
Baustellenmanagements erfolgen“, so
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan
Dietzfelbinger. Die IHK-Initiative Rheinland
spricht sich daher ganz klar für einen
‚Masterplan Brücken‘ aus, um Großbaustellen und
Neubauvorhaben auch großräumig koordinieren zu
können.
„Um zukünftig die Instandhaltung
zu verbessern, die Arbeiten an den Brücken
besser zu koordinieren, die zu sichern und die
Erreichbarkeit beidseits des Rheins zu
gewährleisten, fordern wir, die Rheinbrücken in
ein Sondervermögen zu überführen. Es ist
wichtig, dass Bau und Instandhaltung in einer
Hand liegen und auskömmlich finanziert sind“,
fasst Dietzfelbinger die Kernpunkte der
IHK-Forderungen zusammen. Dies gelte auch für
die Eisenbahnbrücken, die sich zwar in einem
insgesamt vertretbaren Zustand befänden, bei
denen sich Bauarbeiten aber ebenfalls auf die
Straßenbrücken auswirkten.
|