Touren-Radwege in und um Duisburg am
Rhein Duisburg/Hamminkeln, 26. Februar
2021 - Gute Nachrichten für Radfahrer am
Niederrhein: Der Radschnellweg Ruhr (RS 1) wird
über die neue Rheinbrücke Neuenkamp von Duisburg
nach Moers verlängert. Möglich wird die Führung
des Radwegs über die Autobahnbrücke, weil sich
Nordrhein-Westfalen für eine Änderung des
Bundesfernstraßengesetzes eingesetzt hat, die es
ermöglicht,
Radwege über Autobahnbrücken zu Lasten des
Bundes zu führen. Verkehrsminister Hendrik Wüst
hat sich über den Fortschritt auf der Baustelle
der neuen Rheinbrücke und über die Pläne für den
RS 1 informiert.
„Ziel der
Landesregierung ist ein landesweites Netz
hochwertiger Radwege, damit das Fahrrad mehr und
mehr zum Alltagsverkehrsmittel wird. Das Land
hat sich lange dafür eingesetzt, dass auch auf
großen
Brücken Radwege zu Lasten des Bundes breiter
gebaut werden können. Das ist jetzt erstmals
gelungen an der A40 auf der neuen Rheinbrücke
Neuenkamp. Ich freue mich, dass die Radfahrer am
Niederrhein
von der Verlängerung des RS 1 profitieren und
danke dem Bund dafür“, sagte Verkehrsminister
Hendrik Wüst.
Der Bund hat die Änderung
des Bundesfernstraßengesetzes im Juli umgesetzt
und jetzt die Freigabe für die Finanzierung zur
Verbreiterung des Radwegs auf der nördlichen
Seite der neuen Rheinbrücke Neuenkamp auf vier
Meter gegeben. Damit wird die Führung des RS 1
über
die Rheinbrücke Neuenkamp bis Moers möglich.
Voraussetzung war,
dass die Städte Duisburg und Moers mit einer
Machbarkeitsstudie zur
Verlängerung des Radschnellwegs von Duisburg
über die Brücke bis
nach Moers um 15 Kilometer den Bedarf
nachgewiesen haben.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär
beim Bundesminister für Verkehr und digitale
Infrastruktur: „Ich freue mich, dass wir durch
die Änderung des Bundesfernstraßengesetzes jetzt
auch die Möglichkeit haben, Radwege auf
Autobahnbrücken zu errichten, um Lücken im
Radnetz schließen zu können. In Städten, deren
Stadteile durch Flüsse getrennt sind, wie hier
in Duisburg, wird der Radverkehr dank der neuen
Überquerungsmöglichkeit und des geplanten
Radschnellweges attraktiver. Dieser
Radschnellweg ist bundesweit der erste, der
durch diese Gesetzesänderung in Bundesbaulast
realisiert werden soll. Durch das zusätzliche
Angebot des Radschnellweges auf der Rheinbrücke
werden noch mehr Pendler auf das Rad umsteigen.
Denn auch ihnen steht zukünftig eine schnelle,
komfortable und sichere Fahrbahn zur Verfügung.
Durch die Verlagerung der Pendlerverkehre auf
das Fahrrad werden Staus vermieden und der
Verkehr insgesamt verflüssigt. Weitere positive
Verkehrsfolgen sind die Reduzierung der
Lärmbelastung und der Schadstoffemissionen,
insgesamt wird hiermit ein sichtbarer Beitrag
zum Klimaschutz geleistet.“ Mit dem
Ersatzneubau der Rheinbrücke Neuenkamp, über die
der RS 1 geführt wird, entsteht derzeit unter
der Federführung der DEGES, einer
Projektmanagementgesellschaft von Bund und
Ländern, Deutschlands längste Schrägseilbrücke
mit einer Stützweite von 380 Metern. Die
Gesamtlänge beträgt 802 Meter.
Hintergrund Radschnellwege
Radschnellwege sollen als Premiumprodukt der
Radinfrastruktur klar
definierte Qualitätskriterien erfüllen. Dazu
gehören die durchgängige
Trennung zwischen Rad- und Fußgängerverkehr,
eine Mindestbreite
von vier Metern, Beleuchtung, wenig Steigungen,
Wegweisung, Reinigung und geregelter
Winterdienst. Der Radschnellweg Ruhr (RS 1)
ist eines der wichtigsten und nachhaltigsten
Projekte im Ruhrgebiet. Bisher war eine
insgesamt 101 km lange Verbindung für den
Radverkehr mitten durchs Ruhrgebiet zwischen
Duisburg und Hamm vorgesehen. Dieser
Radschnellweg wird nun im Westen beginnend durch
Moers, Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Essen,
Gelsenkirchen, Bochum, Dortmund, Unna, Kamen und
Bergkamen bis nach Hamm verlaufen und rund 115
km lang sein.
Hintergrund
Neubau Rheinbrücke Neuenkamp Die
Rheinbrücke Neuenkamp wurde 1970 erbaut, heute
stößt sie an die
Grenzen ihrer Belastbarkeit. Ursprünglich für
30.000 Fahrzeuge ausgelegt, rollen täglich mehr
als 100.000 Fahrzeuge über die Brücke. Der
Ausbau der A 40 zwischen den AS Duisburg-Homberg
und DuisburgHäfen inklusive des Neubaus einer
leistungsfähigen Rheinbrücke sorgt
langfristig für einen gleichmäßigen
Verkehrsfluss, um den prognostizierten
Verkehrszahlen Rechnung zu tragen. Die neue
Rheinbrücke wurde als zweihüftige
Schrägseilbrücke konzipiert und bietet auch
Fußgängern und Radfahrern eine Querung des
Rheins. Bereits 2023 soll planmäßig südlich
neben der bestehenden Brücke das erste
Teilbauwerk fertiggestellt sein. Der gesamte
Verkehr wird dann vorübergehend über dieses neue
Brückenbauwerk – mit jeweils drei verengten
Fahrstreifen pro Fahrrichtung – geleitet. Im
Anschluss erfolgt der
Abriss der Bestandsbrücke und an dieser Stelle
der Neubau der zweiten
Brücke. Die Fertigstellung auch dieses zweiten
Teilbauwerks und damit
der gesamten Brücke mit jeweils vier
Fahrstreifen pro Fahrtrichtung ist
für Ende 2026 vorgesehen.
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