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IHK warnt vor Dammbruch für Steuererhöhungen
Xanten will die Gewerbe- und Grundsteuer erhöhen - Rat entscheidet kommende Woche über neue Hebesätze
IHK Niederrhein

Duisburg/Hamminkeln, 4. Mai 2021 - Drohende Steuererhöhungen: Xantens Argumentation greift nicht
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger zur Kritik von Xantens Bürgermeister Görtz

In der Presseberichterstattung hatte Xantens Bürgermeister Thomas Görtz die geplante Gewerbe- und Grundsteuererhöhung mit generell steigenden Preisen gerechtfertigt.
Die Niederrheinische IHK kann diese Argumentation nicht nachvollziehen: „Die Steuereinnahmen sind in Xanten seit 2018 Jahr für Jahr in etwa mit der Inflationsrate gewachsen - bei konstantem Hebesatz. Deswegen greift das Argument einer nun notwendigen ´Preiserhöhung´ nicht. Nun aus Sorge vor Corona-bedingten Ausfällen die Wirtschaft zu belasten, passt nicht in diese Zeit.“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.

„Jeder Euro wird aktuell in den Unternehmen benötigt, um Wirtschaftshilfen zurückzubezahlen, Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückzuholen und Investitionen in den Unternehmensstandort zu tätigen. Statt mitten in der Pandemie den Betrieben zusätzlich Geld zu entziehen, müsse sich die Politik vor Ort vielmehr solidarisch mit der Wirtschaft zeigen. Xanten wäre damit die einzige Kommune am Niederrhein, die in der Pandemie die Steuern so drastisch erhöht.“, erklärt Dietzfelbinger.

Im Vergleich zu Unternehmen hätten Kommunen ganz andere Möglichkeiten, um sich zu refinanzieren.
„Der zarte Hoffnungsschimmer auf eine wirtschaftliche Erholung, der sich aktuell abzeichnet, wird so im Keim erstickt.“, betont Dietzfelbinger.

Die Niederrheinische IHK hatte die Mitglieder des Stadtrates angeschrieben und dafür geworben, auf die Steuererhöhungen, die rückwirkend zum 1. Januar 2021 gelten sollen, zu verzichten.


Duisburg/Hamminkeln, 30. April 2021 - Der Rat der Stadt Xanten will in der kommenden Woche über die Erhöhung der Gewerbe- und Grundsteuern entscheiden. Dadurch sollen 2,5 Millionen Euro mehr in die Stadtkasse fließen.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger warnt erneut vor diesem Schritt: „In der aktuellen Situation ist das Gift für die Wirtschaft und das absolut falsche Signal.“
Die IHK fürchtet, dass das Beispiel aus Xanten schnell bei anderen Kommunen Schule machen könnte: „Die Haushalte der Kommunen sind durch die Pandemie und die Hilfsprogramme belastet, das ist unbestritten. „Die Kommunen können diese Last aber nicht auf die krisengebeutelten Unternehmen übertragen“, so der IHK-Chef in seinem Appell an die Ratsmitglieder auf Steuererhöhungen zu verzichten.

Bereits vor einer Woche hatte die IHK alle Ratsmittglieder angeschrieben. Reaktionen gab es nur wenige. Ein Umdenken ist nicht zu erkennen. Die Verantwortlichen warben stattdessen um Verständnis bei den Unternehmen, die Kommune falle sonst in die Haushaltssicherung.

„Ein ausgeglichener Haushalt ist in guten Zeiten ein sinnvolles Ziel“, entgegnet der IHK-Chef und weist auf die vielen Betriebe hin, die sich durch die Coronakrise von der Insolvenz bedroht sehen. „Gerade im für Xanten wichtigen Tourismussektor leiden viele Betriebe stark unter den Pandemie-bedingten Einschränkungen.“, so Dietzfelbinger. „Jetzt an der Steuerschraube zu drehen, gefährdet die lokalen Unternehmen akut.“

Die aktuelle Krise zeige zudem sehr deutlich: Die Gewerbesteuer eigne sich nur wenig, um die kommunale Haushaltssituation grundlegend zu verbessern. In Krisenzeiten, sänken die Erträge der Unternehmen und damit natürlich auch die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt. Es gehe aktuell darum, die empfindliche Pflanze des Wachstums nicht im Keim zu ersticken. Gerade jetzt bräuchten die Unternehmen jeden Euro in der Tasche. Dass die Steuererhöhungen rückwirkend für 2021 erfolgen sollen, stößt bei der IHK auf besonders großes Unverständnis.

Der Rat der Stadt Xanten entscheidet am Donnerstag, den 6. Mai über die neuen Steuern.


Stadt Xanten will die Gewerbe- und Grundsteuer erhöhen
IHK kritisiert Steuerdebatte in Xanten

Duisburg/Hamminkeln, 24. April 2021 - Die Stadt Xanten will die Gewerbe- und Grundsteuer erhöhen. Das soll die Stadt davor bewahren, in die Haushaltssicherung zu rutschen.

Eine Diskussion zur Unzeit, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Nach monatelangem Lockdown sehen sich viele Betriebe akut in ihrer Existenz gefährdet. Jetzt die Steuern zu erhöhen bedeutet das Überleben der Unternehmen zu riskieren. Es ist zudem ein völlig falsches Signal.“

Die Niederrheinische IHK appelliert an die Ratsmitglieder in Xanten auf Steuererhöhungen zu verzichten.

Die Stadt Xanten erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von rund 2,5 Millionen Euro. Sie sollen auch die Verluste durch die Corona-Pandemie mit auffangen.

Dietzfelbinger: „Uns ist sehr bewusst, dass die öffentliche Hand und auch die Kommunen in der Pandemie einen wichtigen Beitrag geleistet haben. Maßnahmen wie Gewerbesteuerstundungen und Hilfsprogramme haben viel gekostet. Wenn wir aber wollen, dass die Steuerquellen schnell wieder sprudeln, müssen wir jetzt darauf achten, dass möglichst alle Betriebe wieder festen Boden unter die Füße bekommen. Unsere Unternehmen benötigen alle verbliebenen Reserven für den Re-Start“.

Die Niederrheinische IHK hat sich mit ihrem Appell im Vorfeld der nächsten Sitzung des Haushaltsausschusses auch direkt an den Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden in Xanten gewendet. In ihrem Schreiben weist sie darauf hin, dass die Kommunen in NRW die Kosten der Corona-Pandemie über 50 Jahre abschreiben können. Ein Vorteil der öffentlichen Hand, den die Unternehmen nicht haben. Wann der Rat über die mögliche Steuererhöhung entscheidet, ist noch offen.