Duisburg/Hamminkeln, 5.
Februar 2023 - Der
milde Winter und die seit Januar geltenden
Energiepreisbremsen helfen der Wirtschaft. Das
zeigt die Konjunkturumfrage der
Niederrheinischen IHK. Entgegen der großen
Sorgen aus dem Herbst, bleibt die Lage der
Unternehmen stabil. Auch blicken sie weniger
pessimistisch in die Zukunft. Andererseits
führen die in allen Bereichen stetig steigenden
Preise dazu, dass Betriebe weniger oder gar
nicht mehr investieren können. Zusätzlich sind
Fachkräfte aller Branchen immer schwerer zu
bekommen.
Noch im Herbst
befürchteten die Unternehmen eine tiefe
Rezession. Diese scheint zunächst abgewendet.
Allerdings drücken die wirtschaftlichen
Einschnitte durch den Krieg in der Ukraine, die
Inflation und die steigenden Energiekosten die
Stimmung: „Nach drei Jahren Dauer-Krise sind die
Reserven aufgebraucht. Die Gefahr, dass
Unternehmen in die Pleite rutschen oder ins
Ausland abwandern, wächst jeden Tag. Die
Wirtschaft braucht Stabilität und
Chancengleichheit. Wichtig sind jetzt
grundlegende Reformen: weniger Bürokratie und
Steuern sowie schnellere Investitionen in die
Infrastruktur“, betont Matthias Wulfert,
stellvertretender Hauptgeschäftsführer der
Niederrheinischen IHK. Laut der IHK-Umfrage
berichtet jedes zwanzigste Unternehmen davon,
stärker von Insolvenz gefährdet zu sein.
Preisbremsen wichtiges Signal
Die aktuelle Situation bei der Energie, aber
auch der Blick auf den kommenden Winter trüben
den Blick in die Zukunft. Jedes dritte
Unternehmen geht davon aus, weniger Umsatz zu
machen. „Die seit Januar geltenden Preisbremsen
sind ein wichtiges Signal. Aber wir müssen genau
drauf schauen, ob sie ihr Ziel erreichen. Es
gilt, den nächsten Winter frühzeitig
abzusichern“, so Wulfert. Die Wirtschaft leistet
bereits jetzt ihren Beitrag: Unternehmen sparen
Energie und suchen sich alternative Quellen. Wo
möglich, nutzen sie erneuerbare Energien.
Finanzlage zunehmend angespannt
Viele Unternehmen in den
Dienstleistungsbereichen können die höheren
Kosten für Energie, Grundstoffe und Personal
nicht eins zu eins an die Kunden weitergeben.
Besonders angespannt ist die Lage im Gastgewerbe
und in der Logistik. Etwa jedes fünfte
Unternehmen im Gastgewerbe sieht sich aktuell
von Insolvenz bedroht.
Fachkräftemangel wachsende Gefahr
Nach der Energie sind die Fachkräfte das
zweitgrößte wirtschaftliche Risiko für die
Unternehmen am Niederrhein. „Der Mangel an
Arbeitskräften umfasst alle Branchen. Personal
ist schwer zu finden und wird gleichzeitig immer
teurer. Um den Betrieben zu helfen, brauchen wir
klare Regeln, wie qualifizierte Kräfte zuwandern
können. So nehmen wir den Druck vom
Arbeitsmarkt“, fordert Wulfert.
Der
IHK-Konjunkturklimaindex steigt zu Jahresbeginn
um 26 Zähler auf 98 Punkte. Den ausführlichen
Bericht hat die IHK unter
https://www.ihk.de/niederrhein/konjunkturbericht
veröffentlicht.
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