Niederrhein/Hamminkeln,
15. November 2024 - Der Fernwärmeverbund
Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel haben
eine Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre
langjährige Partnerschaft zur Nutzung
industrieller Abwärme weiter auszubauen.
Ziel ist es, ungenutzte Abwärmepotenziale von
thyssenkrupp Steel für das Fernwärmenetz des FVN
zu erschließen und somit einen wichtigen Beitrag
zur nachhaltigen Energieversorgung der Region zu
leisten. Damit können dann bis zu 7.000
Haushalte zusätzlich klimaneutral mit Fernwärme
versorgt werden.
Fernwärme- und
Fernkälteerzeugung
Im Rahmen der Absichtserklärung werden mehrere
Anlagen, wie die Hubbalkenöfen des
Warmbandwerks 2, die Weiterverarbeitungsanlagen
in Beeckerwerth und die Wasserwirtschaft
Beeckerwerth, auf eine mögliche Nutzung
überschüssiger unvermeidbarer Abwärme für die
Fernwärmeversorgung überprüft. Im Detail sollen
die technischen und wirtschaftlichen
Realisierungschancen geprüft werden. Zusätzlich
wird die Integration von speziellen
Kältemaschinen zur Kälteerzeugung im Sommer
untersucht. Diese Maschinen sollen überschüssige
Wärme nutzen, um Fernkälte zu erzeugen, die dann
in das Fernkältenetz von thyssenkrupp Steel in
Beeckerwerth eingespeist wird.
Vorteile für beide Partner Die
Nutzung industrieller Abwärme bietet erhebliche
Vorteile für beide Partner. Durch die
Integration ungenutzter Abwärmequellen und die
effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen kann
der Einsatz fossiler Brennstoffe und damit der
CO2-Ausstoß reduziert werden. Insgesamt können
die Partner dann bis zu 40.000 Haushalte am
Niederrhein mit klimafreundlicher Fernwärme
versorgen.
Peter Petri, Leiter Energie-
und Medienmanagement von thyssenkrupp Steel,
erklärt: „Durch die Nutzung unserer Abwärme
können wir nicht nur unsere Energiekosten
senken, sondern auch einen bedeutenden Beitrag
zur Nachhaltigkeit leisten. Diese Partnerschaft
zeigt, wie Industrie und Energieversorgung Hand
in Hand für eine grünere Zukunft arbeiten
können.“
Josef Kremer, Geschäftsführer
des Fernwärmeverbund Niederrhein
Duisburg/Dinslaken: „Die Nutzung unvermeidbarer
Abwärme ist für die Fernwärmeversorger am
Niederrhein, die von der FVN beliefert werden,
ein wesentlicher Baustein im Rahmen der
Transformation der Wärmeversorgung, die bis 2045
komplett klimaneutral aufgestellt werden muss.
Nur mit klimaneutralen Wärmequellen ist die
Zukunftsfähigkeit der Fernwärmesysteme
langfristig gesichert. Zudem stärkt die
langjährige vertrauensvolle Partnerschaft mit
thyssenkrupp Steel unsere Position als führender
Anbieter von nachhaltiger Wärmeversorgung in der
Region.“
Partnerschaft zur
Abwärmenutzung Der Fernwärmeverbund
Niederrhein (FVN) und thyssenkrupp Steel
intensivieren ihre Zusammenarbeit, um ungenutzte
industrielle Abwärme für das Fernwärmenetz des
FVN zu nutzen und die Energieversorgung der
Region nachhaltiger zu gestalten.
Technische Projekte
Geplante Projekte umfassen die Installation von
Wärmetauschern und Wärmepumpen an verschiedenen
Anlagen von thyssenkrupp Steel sowie die
Integration von speziellen Kältemaschinen zur
Kälteerzeugung im Sommer.
Ökologische Vorteile Die Nutzung
industrieller Abwärme reduziert den Bedarf an
fossilen Brennstoffen und verbessert die
CO2-Bilanz.
Anmerkung der Redaktion:
Bleibt die Frage, warum erst jetzt?
Zu Zeiten Krupp in Rheinhausen versorgte das
Werk mehr als die Rheinhausener Haushalte mit
industrieller Abwärme. Nach dem Niedergang
Krupps musste die Fernwärme Niederrhein
einspringen und bastelte einige
Großkessel-Zentral-Anlagen, die mit Gas und Öl
befeuert wurden. Also, warum erst jetzt?
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