Wesel/Hamminkeln,
2. Dezember 2022 -
Am Wochenende fand der 2. Aktionstag des
Kreissportbund Wesels zum Thema Rollstuhl und
Rollator in Rheinberg statt. Die Thematik stieß
auf großes Interesse. Die Teilnehmer*innen kamen
nicht nur aus Rheinberg, sondern reisten auch
weitere Strecken an.
Mit viel Freude und in lockerer Atmosphäre
konnte der sichere Umgang mit den Hilfsmitteln
erlernt werden. Neben Personen, die bereits auf
eines der Hilfsmittel angewiesen sind, kamen
auch Angehörige oder Menschen, die sich aus
beruflichen Gründen für das Thema interessieren.
Auch mehrere Sportvereine waren vor Ort, um
gegebenenfalls ein längerfristiges Angebot zum
Festigen und Trainieren des sicheren Umgangs im
eigenen Verein einzurichten. Neben vielen
praktischen und versicherungstechnischen Tipps,
die Axel Görgens vom Behinderten- und
Rehabilitationssportverband NRW (BRSNW) aus
langjähriger Erfahrung geben konnte, wurde viel
selbst praktisch ausprobiert. Neben den
Hilfsmitteln, die die Teilnehmer*innen selbst
mitbrachten, standen auch einige
Rollatoren/Rollstühle vom BRSNW zur Verfügung,
sodass auch die Personen, die selbst (noch)
nicht betroffen waren, am eigenen Leib
Erfahrungen sammeln konnten. Durch den
Perspektivwechsel entstanden einige
Aha-Erlebnisse.
Fokus des
Aktionstages lag auf dem selbstständigen
Bewältigen von Hindernissen Es
wurden verschiedene Hürden aufgebaut, die die
typischsten Alltagsprobleme simulierten. Der
Spalt beim Einstieg in die S-Bahn ist für
Rollstuhlfahrer oft eine schwierige Hürde, die
nur mit fremder Hilfe bewältig werden kann. Doch
warum nicht ‚einfach‘ kurz das Gewicht auf die
Hinterräder verlagern und mit den Vorderreifen
über den Spalt hüpfen? Klingt erstmal sehr
schwer. Doch schon nach kurzer Übung, kamen fast
alle allein über den Spalt zwischen den Hürden.
Im Alltag mit dem Rollator wurde auf Nachfrage
schnell klar, dass eines der größten Probleme
das Bewältigen von Kanten, wie z.B. einem
Bordstein ist. Nicht selten wird der Rollator
kurzerhand in die Hand genommen und die Kante
hochgetragen. "Beim freien Anheben des
Rollators passieren die meisten Stürze",
erläutert Axel Görgens. Wichtig sei, dass immer
mindestens zwei Räder Bodenkontakt haben. Wie
das genau funktioniert, konnte von den
Teilnehmer*innen an den aufgebauten Hindernissen
geübt werden. Der Fokus des Aktionstages lag auf
dem selbstständigen Bewältigen von Hindernissen.
Schon kleine Tipps und Kniffe können den
Aktionsradius und die Eigenständigkeit der
Betroffenen oft deutlich erhöhen.
Ein
besonderer Dank geht an den Sportverein
Concordia Ossenberg. Neben den tollen
Räumlichkeiten sorgten sie für das leibliche
Wohl der Teilnehmer*innen und standen bei Fragen
stets zur Verfügung. Auch SV Concordia Ossenberg
überlegt ein spezielles Rollator- oder
Rollstuhltraining anzubieten, um den sicheren
Umgang mit dem Hilfsmittel auch längerfristig zu
Festigen und mit Spaß in einer Gruppe zu
verinnerlichen. "Aufgrund der hohen
Nachfrage sind schon jetzt zwei weitere
Aktionstage in weiteren Kommunen im Kreis Wesel
für das Jahr 2023 geplant", freut sich Anna
Isselstein, Referentin für Breiten- &
Gesundheitssport beim Kreissportbund. Der
Aktionstag wurde vom Landessportbund NRW über
das Programm ‚Bewegt ÄLTER werden in NRW!‘
gefördert.
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