Kleve/Hamminkeln, 1. Februar 2025 - Zum
dreißigsten Mal jährt sich das Rhein-Hochwasser von 1995 in
diesen Tagen. Die Löschgruppe Düffelward der Feuerwehr Kleve
blickt zurück auf die dramatischen Tage zwischen dem
30. Januar und 3. Februar 1995 und nutzt die
Gelegenheit um daran zu erinnern, dass die wichtigen
Arbeiten auch damals schon von ehrenamtlichen
Feuerwehrleuten geleistet wurden. Im Hinblick auf mehr
extreme Wetterlagen sind neue ehrenamtliche Helfer immer
herzlich willkommen.
Auszug aus der Chronik der
Löschgruppe Düffelward Das Jahr 1995 sollte mit dem wohl
längsten Einsatz der Geschichte der Feuerwehr Düffelward
beginnen. Der Rhein trat wieder einmal über die Ufer. Was
eigentlich für die Bewohner der Niederung alljährliche
Routine ist, wurde nun von Tag zu Tag bedrohlicher. Bald war
die Hochwassermarke des bis dahin höchsten Wasserstandes von
1926 erreicht. Eine Flutkatastrophe bedrohte die Menschen in
den Niederlanden und im Kreis Kleve. Der Kreis Kleve gab
Katastrophenalarm, die Niederlande schritten sogar zur
Zwangsevakuierung. Einem Exodus gleich strebten ganze
Wagenkolonnen aus Millingen aan de Rijn über die K3 in
Richtung der sicheren Klever Höhen. Auch das Nachbardörfchen
Schenkenschanz wurde evakuiert. Nur widerwillig ließen die
Menschen ihre Häuser zurück, bis auf Kameraden der Feuerwehr
und einige wenige geduldeter Helferinnen und Helfer. Vom
30. Januar bis zum 3. Februar 1995 übernachteten die
Düffelwarder Blauröcke im Depot, um schnell bei Tag und
Nacht Hilfe leisten zu können. Dabei kamen die Kameraden in
der Tat kaum zur Ruhe.

Hier auszugsweise einige Einsätze dieser ereignisreichen
Woche: - Auf Schenkenschanz drohte die alte
Hochwassermauer im Bereich des Hofes Timpe zu unterspülen.
Die Düffelwarder sicherten die Mauer, in dem sie auf dem
Spielplatz der "Schanz" Sandsäcke füllten und diese an der
Mauer verlegten. - Am Abend des gleichen Tages musste in
Düffelward die Bevölkerung mittels Flugblättern gewarnt
werden. Die Kameraden setzten von Schenkenschanz aus mit der
Fähre über, während in den Ortschaften Unheil verkündend die
Sirenen heulten. - Die Männer leisteten Unterstützung
für die Dorfbewohner bei der Räumung der Häuser und
Sicherung der Habseligkeiten. - Auf dem Dorfplatz
füllten sie Sandsäcke und verteilten sie an die Bürger.
- Mit Bundeswehr und THW zusammen leistete die Löschgruppe
Deichsicherungsarbeiten im Bereich Klever Straße,
Röstendaalstraße und Deichbogen. - Sie organisierten im
Deichbogen die Bergung eines eingesunkenen Möbelwagens, der
bereits mit dem Mobiliar eines Anwohners beladen war und in
die überflutete Weide am Deich zu kippen drohte.
Oft
besuchte der damalige Bürgermeister der Stadt Kleve, Karl
Thelosen, die Wehrleute morgens persönlich im Gerätehaus,
trank mit ihnen eine Tasse Kaffee und erörterte die Lage.
Trotz der Sorge um die eigenen Familien standen die
Feuerwehrleute ihren Mitbürgern bei! Diese dankten es ihrer
Feuerwehr später mit einer großen Spendenaktion. In der Zeit
der Hochwasserbedrohung hat die Feuerwehr bei den Bürgern
viele Pluspunkte gesammelt. Die Löschgruppe bewies einen
ausgezeichneten Teamgeist. Erwähnenswert ist noch das
Gastwirtsehepaar Ralf und Ute Hübbers, die die Männer in der
Hochwasserwoche verpflegten sowie die verschiedenen
Arbeitgeber, die die Kameraden ohne Rückforderung von
Lohnzahlungen eine Woche vom Dienst befreiten.

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