Duisburg/Hamminkeln, 20. Mai 2022 -
Die Unternehmen am Niederrhein sind besorgt:
Gestörte Lieferketten, hohe Rohstoffpreise und
die unsichere Energieversorgung wirken sich
immer stärker auf das Business aus. Zwar machen
viele noch gute Geschäfte, oft stockt jedoch die
Produktion und die Lager sind übervoll. Wegen
der unklaren Lage investieren die Betriebe
weniger und meist nur kurzfristig. Anders sieht
es bei den Beschäftigten aus. Hier zählt für die
Unternehmen: Know-how halten, denn gute
Fachkräfte sind Mangelware.
„Mit dem
Rückgang von Corona hätte es jetzt deutlich
bergauf gehen können. Neue Risiken wie der Krieg
in der Ukraine, geschlossene Häfen in China oder
schnell steigende Preise lassen unsere
Unternehmen allerdings weiter auf Sicht fahren“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan
Dietzfelbinger. Die Zuversicht der Betriebe
schwindet merklich. Jedes dritte Unternehmen am
Niederrhein rechnet damit, dass das Geschäft
schlechter läuft. Der Konjunkturklimaindex fällt
unter das langfristige Mittel. Er liegt jetzt
bei 99 Punkten – zwölf Punkte tiefer als zu
Jahresbeginn.
„Nur in der Finanzkrise
2009 und am Anfang der Corona-Pandemie hatten
wir schlechtere Werte“, unterstreicht
Dietzfelbinger. „Aktuell sorgt vor allem das
Kaufverhalten von uns Konsumenten noch für gute
Geschäfte im Handel. Das kann sich aber ändern,
wenn Lebensmittel und Energie immer teurer
werden.“
Mit diesen Unsicherheiten sind
die Erwartungen an die Politik groß. „NRW muss
noch schneller modernisiert werden. Hier am
Niederrhein, Deutschlands Energieregion Nummer
Eins, setzen wir auf Innovationen. Ein Beispiel
ist Wasserstoff in der Stahlproduktion. Für den
Ausbau brauchen wir ein gutes Pipelinesystem,
ausreichende Flächen und zügige Genehmigungen.
Wir benötigen ein Bündnis, das diese
Transformation fördert und begleitet“, fordert
Dietzfelbinger. An der Konjunkturumfrage
haben sich 300 Betriebe mit rund 45000
Beschäftigten beteiligt.
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