Wesel/Hamminkeln,
23. Mai 2023 - Sinkende Energiepreise lassen die
Unternehmen ein wenig durchatmen. Die Inflation
dämpft aber den privaten Konsum. Zugleich
belasten Arbeitskräftemangel und Export-Flaute
die Wirtschaft. Die Unternehmen am Niederrhein
blicken verhalten in die Zukunft. Das ist das
Ergebnis der Konjunkturumfrage der
Niederrheinischen IHK.
„Wir hatten
gehofft, dass sich das Blatt mit den sinkenden
Energiekosten wieder wendet. Doch es hakt wegen
vieler Probleme: steigende Zinsen, fehlende
Arbeitskräfte und zu viel Bürokratie. Unsere
Unternehmen stehen unter Druck“, erläutert
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan
Dietzfelbinger.
Seit Beginn des
russischen Kriegs und der Energiekrise
verschieben viele Unternehmen ihre
Investitionen. Zu unsicher sind die Aussichten.
Immerhin: Laut Umfrage will etwa ein Drittel der
Betriebe in den kommenden Monaten wieder
investieren, vor allem die Dienstleister.
Auffällig ist, dass Geld zuletzt besonders in
den Umweltschutz geflossen ist, also in die
Energie- und Wärmewende. In neue Produkte und
Verfahren gehen aber kaum Mittel.
Steigende Zinsen und sinkende
Exporterwartungen Fast 30 Prozent
der Betriebe erwarten, dass sich die Exporte
weiter verschlechtern werden. Laut IHK-Umfrage
berichtet zudem jedes zwölfte Unternehmen von
erhöhter Insolvenzgefahr.
Arbeitskosten erhöhen Druck Die
meisten Unternehmen planen trotz steigender
Personalausgaben, an ihren Mitarbeitern
festzuhalten. Grund dafür ist der
Fachkräftemangel. „Die Betriebe sind auf
gute Mitarbeiter angewiesen. Ohne Zuwanderung
wird es nicht gehen. Allerdings sind die Abläufe
in den deutschen Auslands-Konsulaten und in den
Ausländerbehörden oft nicht schnell genug. Hier
müssen wir besser werden“, so Dietzfelbinger.
Der IHK-Konjunkturklimaindex gibt die
Geschäftslage und die Erwartungen der regionalen
Wirtschaft wieder. Mit 103 Punkten steigt er im
Vergleich zum Jahresbeginn um fünf Zähler. Damit
liegt er noch immer deutlich unter dem
langjährigen Mittel von 111 Punkten.
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