Wesel/Hamminkeln, 7. Juli 2023 - Die hohen Strom- und
Gaspreise schlagen sich in den Wirtschaftsdaten für Duisburg und die Kreise
Wesel und Kleve nieder. Das zeigt die Broschüre „Niederrhein in Zahlen“. Darin
gibt die Niederrheinische IHK jährlich einen Überblick über die wichtigsten
Daten: Von Ausbildungszahlen über die Entwicklung der Tourismusregion bis hin
zur Finanzkraft der Kommunen.
Die Energiekrise hat die wirtschaftliche
Erholung gestoppt. Das belegen die Gewerbe-Anmeldungen: Allein in der
Logistik wurden 2022 41 Prozent weniger Unternehmen angemeldet als im Jahr
davor. Steigende Steuern und Abgaben bei gleichzeitig hoher Inflation machen es
den Betrieben zusätzlich schwer.
„Wir müssen mehr tun, um unseren
Wirtschaftsstandort für Unternehmer attraktiv zu halten. Das bedeutet: weniger
Bürokratie, mehr Planungssicherheit und eine digitale Verwaltung. Und: Steuern
und Abgaben runter“, fordert IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.
So sind im Kreis Wesel weitere Steuererhöhungen im Gespräch, obwohl die
Einnahmen aus der Gewerbesteuer zuletzt größer ausfielen als erwartet. Es gibt
aber auch Kommunen, die mit positivem Beispiel vorangehen: „Duisburg, Rees sowie
Kranenburg schafften die Kehrtwende. Die Städte senkten die Gewerbesteuer zu
Jahresbeginn. Für unsere Betriebe ist das ein positives Signal“, lobt
Dietzfelbinger.
Beschäftigung auf Höchststand, aber Nachwuchs fehlt
Wie in anderen Regionen fehlen auch am Niederrhein schon heute viele Fachkräfte
– und die Situation wird sich in den nächsten Jahren noch zuspitzen. Zwar sind
aktuell so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie. Doch der Anteil Älterer
nimmt zu, und so werden am Niederrhein bis 2050 voraussichtlich 80.000 Fach- und
Arbeitskräfte fehlen. Hinzu kommt, dass Auszubildende immer schwieriger zu
finden sind. „Die Unternehmen spüren den Fachkräfte-Mangel schon heute. Wir
brauchen gezielte Zuwanderung aus dem Ausland. Außerdem müssen wir die
Berufserfahrung von Geflüchteten schneller anerkennen“, fordert der
IHK-Hauptgeschäftsführer.
Positive Entwicklungen bei Umweltschutz und
Tourismus Die Publikation zeigt auch: Ein Drittel der Unternehmen plant
aktuell, in Maßnahmen rund um den Umweltschutz zu investieren. 2015 waren es
lediglich zehn Prozent. Zudem befindet sich der Niederrhein als Urlaubsregion
wieder im Aufwind: Die Übernachtungszahlen erreichten 2022 wieder ihr Vor-Corona
Niveau von 2019. Der Kreis Kleve bleibt dabei größter touristischer Magnet am
Niederrhein.
Die
Broschüre mit allen Infos im Detail können Sie digital durchblättern unter
www.ihk.de/niederrhein/niederrhein-in-zahlen
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