Duisburg/Hamminkeln, 22. Oktober 2023 - Viele
Unternehmen am Niederrhein erwarten, dass ihre
Geschäfte in den nächsten Monaten schlechter
laufen als im Sommer. Das zeigt die
Konjunkturumfrage der Niederrheinischen IHK.
Kritik äußern die Unternehmen vor allem an
den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen: Es
fehlen die richtigen Impulse aus der Politik.
„Zu langsam und zu unentschlossen: Viele
wichtige Projekte für unsere Wirtschaft treten
auf der Stelle. Dabei brauchen unsere
Unternehmen gerade jetzt, wo sich die Lage
verschlechtert, verlässliche Aussagen und klare
Perspektiven“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr.
Stefan Dietzfelbinger. Besonders greifbar ist
die Skepsis in der Industrie: Nur eins von
sieben Unternehmen gab in der IHK-Umfrage an,
optimistisch in die Zukunft zu blicken.
„Viele Unternehmen halten sich bei
Investitionen immer noch zurück. Dabei besteht –
nach Pandemie und Energiekrise – eigentlich
Nachholbedarf. Das politische Hin und Her, wie
bei Energie- oder Mobilitätswende, verunsichert
die Unternehmen. Da ist es für viele
vernünftiger, erst einmal abzuwarten – ein
Teufelskreis, wenn es um den wirtschaftlichen
Aufschwung geht“, erklärt Dietzfelbinger. Die
Unternehmer nennen vor allem die Energie- und
Rohstoffpreise als größte Risiken. Bislang war
der Fachkräfte-Mangel das größte Sorgen-Thema.
„Andere Länder ziehen davon, Deutschland
dagegen steckt in einer Rezession. Zugleich
werden andere Standorte auch attraktiver, was
Investitionen angeht. Besonders die chemische
Industrie, aber auch die Stahlproduktion, prüfen
Energiekosten und Rahmenbedingungen genau.
Unsere Wirtschaft wird ihre gute Position
verlieren, wenn wir nicht rasch handeln:
Bürokratie abbauen, schneller planen und bauen,
neue Flächen für die Wirtschaft – darauf kommt
es jetzt an“, so der Hauptgeschäftsführer.
Die zurückhaltende Stimmung drückt auch der
IHK-Konjunkturklimaindex aus: Er fällt von 103
Punkten auf 96 Punkte. Der vollständige Bericht
steht online unter
www.ihk.de/niederrhein/konjunkturbericht
zur Verfügung.
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