Niederrhein/Hamminkeln,
18. Februar 2024 - So richtig winterlich ist es
seit einiger Zeit nicht mehr gewesen, die
Vegetation ist rund zehn Tage früher dran als
üblich und auch einige Amphibien reagieren auf
den verkürzten Winter. In vielen Regionen sind
bereits Molche, Erdkröten und Co. zu ihren
Laichgewässern unterwegs. Dabei haben sie viele
menschengemachte Hindernisse zu überwinden.
Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland
heimische Frösche und Kröten auf Wanderschaft.
Nachdem sie den Winter meist in frostfreien
Verstecken überdauert haben, machen sie sich im
Frühjahr zwischen Mitte Februar und Anfang Mai
auf den Weg. Fast immer mit dem gleichen Ziel:
das Laichgewässer, dem die Amphibien einst
selbst entstiegen sind. Dort treffen sie auf
ihre Artgenossen und pflanzen sich fort. Einige
unter ihnen, wie der Grasfrosch, gehen bereits
mit dem auslaufenden Winter und den damit
verbundenen ersten frostfreien Nächten auf Tour,
andere warten auf deutlich höhere Temperaturen
im zeitigen Frühjahr.
Wer
wandert? Vor allem die Erdkröte
Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin und
Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo
Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: „Die noch
relativ häufig vorkommende Erdkröte dominiert
die sogenannten Krötenwanderungen. Sie legt
dabei oft weite Strecken von mehreren hundert
Metern und in Einzelfällen sogar bis zu drei
Kilometern zurück. Der Europäische Laubfrosch
hingegen ist in Deutschland selten geworden. Vor
allem in den westlichen Bundesländern sind seine
einstigen Lebensräume durch Straßen, einseitig
genutzte Kulturlandschaften und die
Trockenlegung von Kleingewässern nahezu völlig
verschwunden.“ In Gegenden, wo der Europäische
Laubfrosch noch vorkommt, könnte auch er im
Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.
Jeder kann helfen – Vorsicht auf den
Straßen und Wegen Heutzutage müssen
Amphibien immer häufiger auch Straßen
überqueren, oft zu einem hohen Preis:
Alljährlich bezahlen unzählige Amphibien die
Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare
Barrieren wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude
machen den Tieren ebenso zu schaffen, wie Gullys
oder ausweglose Sackgassen. Dabei kann jeder
mithelfen, die Tiere zu schützen.
Hinweisschilder machen auf Wegen und Straßen auf
die Wanderungen aufmerksam. Wer die
Geschwindigkeit beim Autofahren vor allem in der
Dämmerung und nachts anpasst, kann die Amphibien
auf der Straße frühzeitig erkennen und
bestenfalls um sie herumfahren. Daneben bieten
viele örtliche Umweltvereine Interessierten die
Möglichkeit, aktiv am Amphibienschutz
teilzunehmen – zum Beispiel durch das Anlegen
und Pflegen von Krötenzäunen.
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