Krefeld/Hamminkeln, 1.
Januar 2025 - Ein stabiler Markt mit guter
Nachfrage macht vielen Branchenvertretern Mut,
sich den anstehenden Herausforderungen zu
stellen. Das Milchaufkommen und die
Milchkuhbestände in NRW und Deutschland waren
zum Jahresbeginn vergleichsweise gering, bei
einer insgesamt stabilen Preisentwicklung am
Markt. Ab Sommer hat sich die Milcherzeugung in
NRW spürbar abgeschwächt. Ein Hauptgrund hierfür
ist das Auftreten der Blauzungenkrankheit - mit
einhergehenden Kuh- und Kälberverlusten. Im
Vergleich zum Vorjahr wurde Käse, Quark und
Joghurt wieder stärker nachgefragt. Insbesondere
die Mehrproduktion von Käse bedeutete eine
höhere Rohstoffbindung, so dass die erzeugten
Mengen an Milchpulver und Butter eher moderat
ausfielen. Durch ein knappes Butterangebot kam
es gegen Ende des Jahres zu einem nationalen
Preisrekord von über 8 Euro/kg.
Doch
neben den derzeit guten Marktaussichten und mit
der Zuversicht, dass regionale Lebensmittel
hierzulande ihren berechtigten Platz haben, gibt
es auch Schattenseiten. Besonders für
Hofnachfolger fehlen Impulse für die
Weiterführung der Betriebe. Sie benötigen
dringend mehr Planungssicherheit, um mehr
Wettbewerbs- und somit Zukunftsfähigkeit zu
erreichen. Um dies zu verwirklichen, sind
deutlich mehr politische Verlässlichkeit,
Bürokratieabbau und der Aufbau von
Anreizsystemen - an-stelle von Verboten und
nationalen Sonderwegen und -Auflagen - dringend
geboten. Zudem werfen globale Entwicklungen
immer größere Fragezeichen auf. Andauernde
Kriege, der Regierungswechsel in den USA, die
Positionierung Chinas und der Aufstieg
wachsender Schwellenländer beeinflussen die
Märkte auf europäischer, nationaler und
regionaler Ebene wesentlich.
Das neue
Jahr 2025 wird von sich stetig wandelnden
Märkten im In- und Ausland, neuen politischen
Kursen und wachsenden gesellschaftlichen
Anforderungen geprägt sein. Die Vorsitzenden der
Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW,
Benedikt Langemeyer und Hans Stöcker, betonen
die Dringlichkeit stabiler und verlässlicher
Rahmenbedingungen bei Politik und Handel, um die
regionale Milchproduktion zu stärken und auch
Perspektiven für neue Generationen aufzuzeigen.
Diese ist nicht nur ein Garant für
Nachhaltigkeit und Ernährungssicherheit, sondern
auch ein entscheidender Schlüsselfaktor für die
Zukunft der ländlichen Räume in
Nordrhein-Westfalen.
NRW-Milchmarkt kompakt Die in NRW
konventionell erzeugte Milchmenge (Jan.-Okt.
2024) ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,4%
gesunken und bewegt sich damit deutlich
unterhalb der Bundesebene (-0,3%). Die
Verbraucherpreise für Milchprodukte sind
insgesamt im Jahresverlauf rückläufig. Einzig
haltbare Biomilch (+12,9%) und besonders Butter
war für den Verbraucher im Gegensatz zum Vorjahr
im Jahr 2024 um 20% teurer. Pro Päckchen (250g
Handelsmarke) lag der Preis im Schnitt bei 1,94
Euro. Das ganze Jahr über rangierte geformte
Butter an der Börse auf sehr hohem Niveau im
Vergleich zu den letzten Jahren. Bei
Mager-milchpulver lagen die Notierungen bis
einschließlich Oktober unter dem Vorjahr, zum
Jahresende hin ist eine leicht positive
Entwicklung festzustellen. Der Absatz von
Konsummilch (-0,9%) und Butter ohne Zusätze
(-4%) ist in Deutschland in 2024 (Jan.-Okt.)
leicht zurückgegangen - bei allen anderen
Milchprodukten hingegen konnten Zuwächse
verzeichnet werden. Der Auszahlungspreis liegt
im Zeitraum Jan. bis Okt. 2024 in NRW bei 44,90
Cent/kg konventioneller Milch (4,0% Fett/3,4%
Eiweiß) und weist somit einen leichten Anstieg
von 1,7% bzw. 0,8 Cent/kg gegenüber dem Vorjahr
aus. Der Biomilchpreis befand sich im selben
Zeitraum bei 54,06 Cent/kg mit einer geringen
Preisdifferenz von 0,62 Cent/kg etwa 1% unter
Vorjahresniveau.
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