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Feierliche Auszeichnung von 92 verdienten Mitarbeitenden aus Betriebsstätten in NRW und Rheinland-Pfalz
Milchwirtschaftliche Herbsttagung 2025 in Mülheim/Ruhr

Mülheim-Ruhr/Hamminkeln, 29. September 2025 - Im Rahmen der diesjährigen gemeinsamen Herbsttagung des Fachverbandes der Milchwirtschaftler Westfalen e.V. und des Fachverbandes Westdeutscher Milchwirtschaftler e.V. erfolgte am 27. September 2025 die feierliche Auszeichnung von 92 verdienten Mitarbeitenden aus Betriebsstätten in NRW und Rheinland-Pfalz. Diese Auszeichnung stellte den Höhepunkt der Herbsttagung dar und wurde von den 170 Teilnehmenden gebührend gewürdigt.

Der Vorsitzende und Geschäftsführer des Zentralverbandes Deutscher Milchwirtschaftler e. V., Torsten Sach, gratulierte in seinen Ausführungen im Namen des Berufsstandes allen auszuzeichnenden Mitarbeitenden sowie den prämierten Molkereien zu ihren Auszeichnungen. Dabei betonte er die Wichtigkeit dieser Veranstaltung, die zugleich als Dank und Motivation für die anwesenden Mitarbeiter der Molkereien zu werten sei. Für ihn sei der Höhepunkt der Veranstaltung alle diejenigen zu ehren, die entgegen der allgemein verbreiteten Auffassung nicht nur auf ihre geregelte Arbeitszeit und ihre Freizeit fokussiert sind. Gerade diese Mitarbeitenden betrachten ihre Arbeit nicht nur als einen Job, sondern sie stellten sich zum Wohle Ihrer Unternehmen permanent den täglichen Herausforderungen. Es ist Tatsache, dass in der Molkereiindustrie sowie in der ganzen deutschen Wirtschaft ein extremer Fachkräftemangel zu verzeichnen sei. Der Markt habe sich massiv gewandelt. Die Unternehmen täten gut daran, immer wieder neue Wege und Ansätze in der Ansprache der jungen Generation mit entsprechenden Anreizen anzugehen. Damit die Branche auch in der Zukunft auf gut ausgebildetes Fachpersonal zugreifen könne, und damit die Erreichbarkeit für die Auszubildenden in Deutschland insgesamt im Rahmen bleibt, gelte es umso mehr, sich für die bestehenden sechs milchwirtschaftlichen Lehreinrichtungen einzusetzen und diese zu unterstützen.

Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) prämierte 15 milchwirtschaftliche Unternehmen am 5. Oktober 2024 in der Stadthalle in Mülheim an der Ruhr. Torsten Sach wies an dieser Stelle auf die Bedeutung der DLG-Auszeichnung im Rahmen der Wertschöpfungskette für Milch und Milchprodukte hin. Aus Nordrhein-Westfalen beteiligten sich 13 Unternehmen mit ihren Produkten an der Prüfung. Mit 135 DLG-Preisen in Gold, 42 Preisen in Silber, 3 in Bronze und einer insgesamt sehr hohen Prämierungsquote konnten nahezu alle zur Prüfung vorgestellten Produkte die hohen Anforderungen des DLG-Tests erfüllen und gehören somit zu Deutschlands Qualitätsführern.

Arla Foods Deutschland GmbH: O. v. l. Andreas Jacquin, Mathias Johanns, Michael Brümmer-Oest, Guido Hermes, Jörg Hermes
U. v. l. Nicole Meyer, Jörg Schellen, Claudia Finnemann

 

Milch kann mehr! Wir haben ein gutes Bauchgefühl.
Forum Milch NRW 2025 in Schwerte

Schwerte/Hamminkeln, 12. September 2025 - Das 18. Forum Milch NRW der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (LV Milch NRW) fand am 3. September 2025 erneut in der Rohrmeisterei in Schwerte statt. Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fokussierten im Rahmen des Forums die Stärken der Branche. Gerade in global unruhiger werdenden Zeiten, bei denen es nicht selten auch um die Ernährungssicherung großer Nationen gehe, so Benedikt Langemeyer, Westfälischer Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V. (LV Milch NRW), gelte es, die nachhaltige regionale Produktion von Lebensmitteln mit ihren hohen Tierwohl- und Klimastandards in unserer Gunstregion zu stärken. Die Zuversicht, positiv nach vorne zu schauen, lässt sich für ihn mit der größten Stärke klar auf den Punkt bringen: Milch ist ein ganz besonderes Produkt.
 
Silke Gorissen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstrich in ihrem Video-Grußwort die Wichtigkeit der Milchwirtschaft mit einem Produktionswert von fast 1,8 Milliarden € innerhalb einer starken Landwirtschaft in NRW. Milch und Milchprodukte, so die Ministerin, spielen in punkto Gesundheitswert bei Ernährungstrends rund um Fitness und persönliches Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Nicht nur hochwertiges Protein und Vitamine, sondern auch Jod und Kalzium seien für unsere Ernährung uner-lässlich. Die Rahmenbedingungen für die Milcherzeugung in NRW, in Berlin und Brüssel so zu gestalten, dass das Potenzial der heimischen Rohstoffproduktion erhalten bleibe, dafür setze Sie sich ein und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.
Eine Kernaussage der Ministerin, über die sich sowohl die Referenten als auch die Besucher des Forums besonders freute:
„Milch ist ein großartiges Lebensmittel.“
 
Was kann Milch für mich tun? Auf diese Frage ging Doc Esser (Dr. Heinz-Wilhelm Esser), Facharzt, Fernseh- und Hörfunkmoderator, Autor und Musiker, in seinem Impulsvortag ein und beleuchtete nicht nur die medizinische Seite.
"Milch ist ein uraltes Lebensmittel, was seit 8000 Jahren auf dem Speiseplan des Menschen steht und sie ist deutlich besser als ihr Ruf. Allein der hohe Kalzium Anteil und 400 verschiedene Fettsäuren machen sie zu einem einzigartigen Lebensmittel. Dennoch steht sie immer wieder in Verruf, die Gesundheit zu schädigen.“ Diese Mythen hinterfragte er in seinem Vortrag und konnte auch generell im Rahmen der sich anschließenden Diskussion im Forum einige Vorurteile aufgreifen und richtigstellen.

Milch-Direktvermarkter Christoph Billmann, der mit seinem Bruder Heiner einen Hof mit rund 60 Milchkühen in Waltrop am Rand des Ruhrgebiets betreibt, erlebt bei den Besuchern des Milchhofs Billmann eine hohe Wertschätzung für Milch und Milchprodukte: „Wir haben ein offenes Hofkonzept und freuen uns, wenn insbesondere junge Familien einen Ausflug zu uns machen, unsere Kühe beim Melken an unserem modernen Melkroboter beobachten und danach auch noch frische Lebensmittel für ihr Zuhause einkaufen. Uns und unseren Kunden geht es um Qualität und Frische aus der Region.“
 
Für Markus Hübers, Aufsichtsrat bei Arla Foods, hat Milcherzeugung am Nieder-rhein eine lange Tradition und prägt bis heute unsere Kulturlandschaft sowie die regionale Wirtschaft. Als Milchkuhhalter sieht er es als gemeinsame Aufgabe, mit Verantwortung und Weitsicht zu produzieren und dabei Tierwohl, Umwelt und Qualität im Blick zu behalten. „Milch ist ein Grundnahrungsmittel, das in allen Haushalten eine Rolle spielt. Deshalb hat die Branche auch eine große gesellschaftliche Bedeutung. Im Arla-Aufsichtsrat setze ich mich dafür ein, dass wir die-sen Beitrag zur Versorgung und zum Zusammenhalt im ländlichen Raum auch in Zukunft leisten können."
 
Moderiert von top agrar Chefredakteur Matthias Schulze Steinmann, nutzten die Teilnehmer im Publikum die Gelegenheit, die angesprochenen Aspekte ein-gehend mit den Referenten zu diskutieren und zu vertiefen. Aktiver Dialog am „runden Tisch“ der Milchwirtschaft.

 

Der NRW-Milchmarkt in der ersten Jahreshälfte 2025
Gute Nachfrage bei knapper werdendem Angebot

LV Milch NRW

Krefeld/Hamminkeln, 1. Januar 2025 - Die Halbjahrespressekonferenz der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen e. V. (LV Milch NRW) fand bei der Münsterland J. Lülf GmbH in Rosendahl-Osterwick statt.

Dr. Rudolf Schmidt, Geschäftsführer der LV Milch NRW, erläuterte die Lage auf dem NRW-Milchmarkt:
Die Verbraucherpreise für Milch und Milchprodukte seien in den vergangenen Monaten relativ stabil geblieben.
Allerdings hätten die Butterpreise deutlich nachgegeben, auch wenn sie nach wie vor auf hohem Niveau rangieren.
„Milch und Milchprodukte werden sowohl beim Verbraucher als auch im Handel gut nachgefragt“, so Benedikt Langemeyer, Westfälischer Vorsitzender der LV Milch NRW. „Es gilt, die Rahmenbedingungen in unserer Gunstregion für die nächste Generation attraktiver zu entwickeln, um das Potential der heimischen Rohstoff-Produktion in NRW zu halten.“  

Der NRW-Milchmarkt in Zahlen

Die Milchanlieferung in NRW ist im Zeitraum Januar bis April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 % deutlich zurückgegangen. Insgesamt ist in Deutschland in diesem Zeitraum die Milchanlieferung ebenfalls rückläufig (-2,9 %); sogar in der EU (-0,3 %) ist im Zeitraum Januar bis April ein leichter Rückgang zu beobachten. Weltweit hingegen hat das Milchaufkommen in Nordamerika (+1,2 %), Südamerika (+6,8 %) und Ozeanien (+0,5 %) zugenommen.
Die Notierungsergebnisse zeigen sich im ersten Quartal 2025 bei Butter und Käse unbeständig und tendenziell leicht fallend. Bei Magermilchpulver sind die Ergebnisse ebenfalls rückläufig. Trotz höherer Verbraucherpreise ist in den ersten Jahresmonaten der Absatz konventioneller Konsummilch um 2,7 % gestiegen; bei Biomilch deutlich um 5,7 %.
Die Erzeugerpreise mit 52,45 Cent/kg für konventionell erzeugte Milch (4 % Fett, 3,4 % Eiweiß) rangieren in NRW im ersten Quartal mit einem Plus von 21,6 % gegenüber dem Vorjahr auf Rekordniveau. Für die Biomilcherzeugung ist mit einem Auszahlungspreis von im Mittel 60,87 Cent/kg die Situation mit 14,8 % über dem Vorjahr ähnlich.

Diese guten Milchpreise verhindern aber nicht den anhaltenden Strukturwandel, denn mittlerweile scheiden auch größere Milchviehbetriebe aus der Produktion aus. Gründe hierfür sind u.a. der Generationswechsel, hohe bürokratische Hürden und deutlich gestiegene Kosten.  

Smarte Produkte „von der Tankstelle bis zum Szene-Start-Up“
Aus dem Münsterland nach, wohin Du willst - mit 130 Jahren Expertise in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Co-Packing von Milchmixgetränken und Eiskaffees - wird die Münsterland J. Lülf GmbH in Rosendahl den Anforderungen klassischer und moderner Ernährungstrends gerecht.

Die Münsterland J. Lülf GmbH wurde zum 01.07.2025 von der Kerga Group übernommen, einer irischen Investmentgesellschaft für Fertiggerichte und Getränke, die durch die Übernahme Ihre Strategie für den Aufbau eines europäischen Portfolios weiterverfolgt.
Neben der Spezialisierung auf „lange haltbar“ und „to go“ zeigt sich Geschäftsführer Manfred Fleige stets offen für neue Ideen, Kreationen und Innovationen.
Das Unternehmen blickt optimistisch in die Zukunft: So sind derzeitige Bestrebungen, neben den aktuellen Verpackungen aus Glas und Aluminium, weitere umweltfreundliche, wirtschaftliche und kundenfreundliche Packungen zu entwickeln.

 

Milchmarkt auf bewegtem Weg in die Zukunft
Herausforderungen und Chancen für die Milchwirtschaft in NRW

Krefeld/Hamminkeln, 1. Januar 2025 - Ein stabiler Markt mit guter Nachfrage macht vielen Branchenvertretern Mut, sich den anstehenden Herausforderungen zu stellen. Das Milchaufkommen und die Milchkuhbestände in NRW und Deutschland waren zum Jahresbeginn vergleichsweise gering, bei einer insgesamt stabilen Preisentwicklung am Markt. Ab Sommer hat sich die Milcherzeugung in NRW spürbar abgeschwächt. Ein Hauptgrund hierfür ist das Auftreten der Blauzungenkrankheit - mit einhergehenden Kuh- und Kälberverlusten. Im Vergleich zum Vorjahr wurde Käse, Quark und Joghurt wieder stärker nachgefragt. Insbesondere die Mehrproduktion von Käse bedeutete eine höhere Rohstoffbindung, so dass die erzeugten Mengen an Milchpulver und Butter eher moderat ausfielen. Durch ein knappes Butterangebot kam es gegen Ende des Jahres zu einem nationalen Preisrekord von über 8 Euro/kg.  

Doch neben den derzeit guten Marktaussichten und mit der Zuversicht, dass regionale Lebensmittel hierzulande ihren berechtigten Platz haben, gibt es auch Schattenseiten. Besonders für Hofnachfolger fehlen Impulse für die Weiterführung der Betriebe. Sie benötigen dringend mehr Planungssicherheit, um mehr Wettbewerbs- und somit Zukunftsfähigkeit zu erreichen. Um dies zu verwirklichen, sind deutlich mehr politische Verlässlichkeit, Bürokratieabbau und der Aufbau von Anreizsystemen - an-stelle von Verboten und nationalen Sonderwegen und -Auflagen - dringend geboten. Zudem werfen globale Entwicklungen immer größere Fragezeichen auf. Andauernde Kriege, der Regierungswechsel in den USA, die Positionierung Chinas und der Aufstieg wachsender Schwellenländer beeinflussen die Märkte auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene wesentlich.  

Das neue Jahr 2025 wird von sich stetig wandelnden Märkten im In- und Ausland, neuen politischen Kursen und wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen geprägt sein. Die Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, Benedikt Langemeyer und Hans Stöcker, betonen die Dringlichkeit stabiler und verlässlicher Rahmenbedingungen bei Politik und Handel, um die regionale Milchproduktion zu stärken und auch Perspektiven für neue Generationen aufzuzeigen. Diese ist nicht nur ein Garant für Nachhaltigkeit und Ernährungssicherheit, sondern auch ein entscheidender Schlüsselfaktor für die Zukunft der ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen.        

NRW-Milchmarkt kompakt  
Die in NRW konventionell erzeugte Milchmenge (Jan.-Okt. 2024) ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,4% gesunken und bewegt sich damit deutlich unterhalb der Bundesebene (-0,3%). Die Verbraucherpreise für Milchprodukte sind insgesamt im Jahresverlauf rückläufig. Einzig haltbare Biomilch (+12,9%) und besonders Butter war für den Verbraucher im Gegensatz zum Vorjahr im Jahr 2024 um 20% teurer. Pro Päckchen (250g Handelsmarke) lag der Preis im Schnitt bei 1,94 Euro. Das ganze Jahr über rangierte geformte Butter an der Börse auf sehr hohem Niveau im Vergleich zu den letzten Jahren. Bei Mager-milchpulver lagen die Notierungen bis einschließlich Oktober unter dem Vorjahr, zum Jahresende hin ist eine leicht positive Entwicklung festzustellen. Der Absatz von Konsummilch (-0,9%) und Butter ohne Zusätze (-4%) ist in Deutschland in 2024 (Jan.-Okt.) leicht zurückgegangen - bei allen anderen Milchprodukten hingegen konnten Zuwächse verzeichnet werden. Der Auszahlungspreis liegt im Zeitraum Jan. bis Okt. 2024 in NRW bei 44,90 Cent/kg konventioneller Milch (4,0% Fett/3,4% Eiweiß) und weist somit einen leichten Anstieg von 1,7% bzw. 0,8 Cent/kg gegenüber dem Vorjahr aus. Der Biomilchpreis befand sich im selben Zeitraum bei 54,06 Cent/kg mit einer geringen Preisdifferenz von 0,62 Cent/kg etwa 1% unter Vorjahresniveau.