Wesel/Hamminkeln, 26.
Februar 2021 - In den vergangenen Wochen ist es den
Pharmazeuten im Impfzentrum des Kreises Wesel in
rund 60 Prozent der Fälle gelungen, sieben statt
sechs Impfstoffdosen aus einem Vial BioNTech-Impfstoff
zu ziehen. Dadurch sind Rücklagen vollständiger
Impfstoff-Vials entstanden, die dem Kreis Wesel nun
zusätzlich zur Verimpfung zur Verfügung stehen, aber
bislang noch nicht verimpft wurden.
Zur Erklärung: Der Krisenstab des Kreises Wesel hat
eine Liste mit Personen aus Berufsgruppen der
höchsten Priorität erstellen lassen. Diese können
innerhalb kürzester Zeit zum Impfzentrum kommen, um
sich im Falle sich abzeichnender Verfügbarkeit von
angebrochenen Impfstoffvials am Ende eines Impftages
impfen zu lassen.
Nach der aktuellen Coronaimpfverordnung ist aber der
BioNTech-Impfstoff für systematische Impfungen,
wovon bei der großen Anzahl ganzer Vials ausgegangen
werden muss, den ü-80-Jährigen vorbehalten. Für die
Terminierung einer Impfung von Menschen ab 80 ist
das Terminvergabesystem der Kassenärztlichen
Vereinigung Nordrhein (KVNo) zu nutzen. Zusätzliche
Termine für die Impfung von ü-80-Jährigen kann nur
die KVNo vergeben. Dies ist aus Sicht des Kreises
Wesel auch richtig, um geordnete Abläufe zu
gewährleisten - beispielsweise die Einladung der zu
impfenden Person, die Dokumentation und die
Sicherstellung des Termins zur Zweitimpfung.
Krisenstabsleiter Dr. Lars Rentmeister: „Durch die
Kompetenz des Apothekenteams und die Verwendung
qualitativ hochwertiger Materialien wird im Kreis
Wesel überdurchschnittlich viel Impfstoff aus den
Vials gewonnen. Dies ist auch der Grund dafür, dass
der Kreis – bisher allerdings erfolglos – mit der
Bitte auf die KVNo zugegangen ist, mehr Impftermine
für ü-80-Jährige im Buchungssystem bereitzustellen.“
Vor dem Hintergrund der Erlasslage des Landes NRW
sieht der Kreis Wesel kein Hindernis, die Termine
auszuweiten, um den Menschen schnellstmöglich den
zur Verfügung stehenden Impfstoff zu verabreichen.
In diesem Zusammenhang steht auch eine Stornierung
der Bestellung von 60 Vials des BioNTech-Impfstoff
von Montag, 22. Februar 2021, mit dem Ziel, ein
Verwerfen des vorhandenen Impfstoffs zu vermeiden.
Dr. Rentmeister: „Die vom Land für den Kreis Wesel
bereitgestellte Impfstoffmenge ändert sich dadurch
jedoch nicht, so dass hierdurch im Kreis Wesel
faktisch sogar mehr Personen mit Impfstoff versorgt
werden können als rechnerisch Impfstoff zur
Verfügung gestellt wird. Wir hoffen und fordern,
dass dies zeitnah über das System der KVNo
geschieht.“
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