Düsseldorf/Hamminkeln, 22.
Juli 2021 - Nach der Flutkatastrophe arbeitet
die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein
gemeinsam mit den Praxen intensiv daran, die
Versorgung der Patientinnen und Patienten in den
Krisenregionen in geordnete Bahnen zu lenken.
Wichtig bleibt festzuhalten, dass die die ambulante
medizinische Versorgung - und hier vor allem die
hausärztliche sowie die ambulante chirurgische
Versorgung - gesichert ist. Letzteres ist vor allem
mit dem Blick auf Anwohner und Helfer wichtig, die
sich bei den Aufräumarbeiten verletzen und
Schnittwunden zuziehen.
Ein weiterhin wichtiger Punkt: Die KV Nordrhein
arbeitet auf verschiedenen Ebenen z.B. mit
psychotherapeutischen Netzwerken zusammen, um sowohl
eine Akutbehandlung als auch eine längerfristige
Betreuung von Opfern der Flutkatastrophe
sicherzustellen. Die Betroffenen, die an dieser
Stelle Hilfe benötigen, können sich an die
Service-Hotline 116 117 wenden. Hierüber kann direkt
ein Hilfsangebot vermittelt werden.
Außerdem hat die KV Nordrhein auf ihrer
Internetseite eine Liste der mittlerweile 104 vom
Hochwasser betroffenen Praxen bereitgestellt. Diese
Liste wird regelmäßig aktualisiert und erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Die Lage in den
betroffenen Regionen ist nach wie vor
unübersichtlich und viele Praxen haben noch immer
kein Wasser und keinen Strom, da zum Teil die
komplette Infrastruktur zerstört worden ist. Dadurch
sind Praxen in den besonders schwer betroffenen
Gebieten in vielen Fällen schlecht oder mitunter
auch gar nicht erreichbar.
Die Liste der betroffenen Praxen finden Sie hier:
https://www.kvno.de/aktuelles/aktuelles-detail/nachricht/flut-betroffene-praxen
Die KV Nordrhein unterstützt die betroffenen Praxen
weiterhin nach Kräften und hilft beispielsweise bei
der Suche nach Vertretungen und
Ersatzräumlichkeiten.
Folgen der
Flutkatastrophe: KV Nordrhein unterstützt Praxen
schnell und unbürokratisch
Düsseldorf/Hamminkeln, 20. Juli 2021 - Nachdem das
Wasser abgeflossen ist, zeichnet sich das volle
Ausmaß der Flutkatastrophe erst nach und nach ab. In
Nordrhein hat das Hochwasser viele Regionen
besonders stark getroffen.
Bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein
ist man von den schlimmen Fernsehbildern geschockt
gewesen und nimmt Anteil an der Trauer der Menschen,
die Familienangehörige und Freunde verloren haben.
„Es ist unbegreiflich, welches Leid die
Flutkatastrophe bei vielen Menschen verursacht hat.
Für uns hat nun die Aufrechterhaltung der ambulanten
ärztlichen Versorgung oberste Priorität. Wir haben
einen internen Krisenstab eingerichtet und alle
niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in
Nordrhein kontaktiert, um uns ein Bild der Lage
verschaffen zu können. Nun setzen wir auf möglichst
schnelle und unbürokratische Hilfe für unsere von
den Hochwasserschäden betroffenen Praxen. Die
Bereitschaft, sich untereinander zu helfen, ist
enorm groß – das fängt bei der kurzfristigen
Patienten-Übernahme an und reicht bis zum
Bereitstellen von Praxisräumen für die betroffenen
Kolleginnen und Kollegen“, sagt der
Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein Dr. med. Frank
Bergmann.
Nach aktuellem Stand sind insgesamt 80 Praxen in
Nordrhein als Folge des Unwetters nicht mehr oder
nur bedingt arbeitsfähig. Am schwersten betroffen
ist der Bereich Aachen mit 30 Praxen - hier vor
allem Stolberg und Eschweiler. Aber auch der Kreis
Euskirchen (16 Praxen), der Rhein-Sieg-Kreis (13
Praxen), der Rheinisch-Bergische-Kreis (5 Praxen)
und der Oberbergische Kreis (4 Praxen) haben stark
unter den Wassermassen leiden müssen. In vielen
Praxen gibt es weder fließendes Wasser noch Strom –
außerdem wurden zum Teil das Inventar, medizinische
Geräte, Medikamente, Impfstoffe und Akten zerstört
bzw. unbrauchbar gemacht.
Die KV Nordrhein hat entsprechende Sofortmaßnahmen
eingeleitet, um die betroffenen Praxen zu
unterstützen – hier einige Beispiele:
• Kurzfristige Praxisverlegungen werden ohne den
üblichen bürokratischen Aufwand ermöglicht und die
KV Nordrhein unterstützt Praxen bei der Suche nach
Übergangsräumlichkeiten.
• Abschlagszahlungen für die Praxen werden auch
weiterhin gezahlt, damit es auf keinen Fall zu
Liquiditätsproblemen kommt.
• Die Hilfsbedarfe können von den Praxen direkt an
die KV Nordrhein gemeldet werden – z.B. für das
unkomplizierte Verschreiben oder Nachordern von
Medikamenten oder Impfstoffen stimmt die KVNO
Ausnahmeregelungen direkt mit den Krankenkassen ab.
• Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die
sich um die Akutversorgung von Opfern der
Flutkatastrophe kümmern, sollen unabhängig vom
Praxissitz abrechnen können.
Der KV
Nordrhein ist außerdem daran gelegen, dass
diejenigen, die nach der Flutkatastrophe eine
psychotherapeutische Behandlung benötigen, diese
auch so zeitnah wie möglich bekommen. Eine gezielte
Vermittlung ist zurzeit noch in Vorbereitung und
wird über die 116 117 möglich sein. Darüber können
sich Patientinnen und Patienten voraussichtlich ab
morgen auch über eine Vertretungspraxis informieren,
wenn die eigene Stammpraxis aufgrund von
Hochwasserschäden geschlossen oder nicht erreichbar
ist.
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