Köln/Rheinlandl/Hamminkeln, 11. Januar 2023 -
Rund 1,1 Mio Gäste besuchten im vergangenen Jahr
die LVR-Museen im Rheinland. Damit ist das
Niveau aus Vor-Corona-Zeiten (rund 1,2 Mio) fast
wieder erreicht. Und das, obwohl geplante
Großveranstaltungen und Sonderausstellungen
aufgrund der notwendigen Vorplanungen nicht
immer angeboten werden konnten – eine Spätfolge
von Corona. Besonders beliebt waren bei den
Kulturinteressierten die LVR-Freilichtmuseen in
Kommern, Lindlar und Xanten, die durch die
vielfältigen Outdoor-Angebote dem Bedürfnis nach
sicherem Kulturerleben sehr entgegen kamen.
„2022 war ein schwieriges Jahr: Neben Corona
haben vor allem die Klima- und Energiekrise und
der Krieg in der Ukraine verunsichert,“ so
LVR-Dezernentin Dr. Corinna Franz,
LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche
Kulturpflege. „Umso mehr freuen uns die
zahlreichen positiven Rückmeldungen der Menschen
auf das vielfältige Kulturangebot des LVR:
Unsere Museen bieten nicht nur eine Auszeit vom
Alltag, sondern geben auch Orientierung für die
Herausforderungen unserer Zeit. Ich freue mich
daher sehr, dass wir auch in das LVR-Kulturjahr
2023 mit vielen attraktiven Angeboten starten
können.“
Es beginnt am 15. Januar mit
der Ausstellung „Image. Max Ernst im Foto“ im
Max Ernst Museum Brühl des LVR.
Die Präsentation zeigt private Schnappschüsse,
klassische Porträtaufnahmen und inszenierte
Arrangements mit befreundeten Künstler*innen.
Die Ausstellung, die bis zum 23. April 2023
zu sehen ist, präsentiert die umfangreichen
Sammlungsbestände des Museums mit Fotografien
von Berenice Abbott, Henri Cartier-Bresson,
Robert Lebeck, Lee Miller oder Man Ray. „Surreal
futures“ erwartet die Gäste dann im Brühler
LVR-Museum ab dem 27. August.
Klimakrise
und Auswirkungen der Digitalisierung, Diversität
und Umgang mit kolonialen Strukturen: Zu den
drängenden Fragen unserer Zeit versammelt die
Ausstellung rund 30 Werke aus den Bereichen
digitale Kunst und Medienkunst. Interaktive
Videoarbeiten, Virtual Reality-Werke,
Installationen und Performances aus 17 Ländern
zeigen die lebendige Aktualität des Surrealismus
(bis 28. Januar 2024).
Die
„Mitmach-Maschine“ steht ab dem 25. Januar bis
6. August 2023 im LVR-Industriemuseum in
der Gesenkschmiede Hendrichs in
Solingen. Es rappelt und rattert, eine Pauke
wird geschlagen und Figuren tanzen. Ein Kind
legt sich mächtig in die Pedale und bringt das
große, bunte Ding in Bewegung. Die
„Mitmach-Maschine“ ist eine große begehbare
Spiel-, Kunst- und Technikmaschine, die nichts
herstellt, aber vieles bietet: was fürs Auge,
fürs Ohr, zum Tasten, für die Lust an der
Bewegung und für den Verstand. Hier erfinden
Kinder eigene Objekte, die sie an der
„Mitmach-Maschine“ befestigen und in Bewegung
bringen.
Ab dem 12. Februar entwickelt
die „Herdanziehungskraft“ im
LVR-Freilichtmuseum Kommern ihre volle
Wirkung. Die Wanderausstellung mit dem
Untertitel „Küche und Kochen“ gibt mit
zahlreichen Fotografien, Hörstationen,
Kochgeräten und Rezeptbüchern Einblick in die
Geschichte der Küche und ihrer Funktion. Als
Arbeitsraum, Aufenthaltsort und Treffpunkt für
Familie und Freunde zugleich ist sie wichtiger
Teil des gesellschaftlichen Lebens.
Bis
11. Februar 2024 sind von der „Flotten Lotte“
über „Kneipchen“ (kleines Küchenmesser) bis hin
zu „Sparherd“ und „Schneidboy“ viele historische
und moderne Kochgeräte und ihre Geschichten zu
entdecken.
2023 geht es im
LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller
in Euskirchen auf „Modische Raubzüge“. Im
Mittelpunkt stehen Luxus, Lust und Leid in der
Mode: Geschmeidige Felle, exotische Federn,
schillernde Perlen – seit jeher sind Menschen
fasziniert von der Schönheit der Tierwelt. Je
seltener ein Pelz oder eine Muschel, umso mehr
wurden sie begehrt, um sich selbst damit zu
schmücken. Seit der Eroberung außereuropäischer
Kontinente wurden Tiere in aller Welt gejagt,
getötet, ausgerottet, um sie für die Mode zu
nutzen. Trotz aller Proteste, trotz Tier-
und Artenschutz: Tierische Materialien prägen
noch immer aktuelle modische Trends (bis 7.
Januar 2024).
Ab dem 23. März lädt das
LVR-LandesMuseum Bonn zu einer
Forschungsreise ins frühe Mittelalter ein. In
einem Grab am Niederrhein entdeckten
Archäolog*innen vor einigen Jahren die Überreste
einer aufwendigen Lamellenrüstung. Außerdem
stieß man auf einen goldenen Siegelring mit
Porträt und Namen seines Besitzers: BODI. Wer
war BODI, der um 600 n. Chr. lebte und zur
Kriegerelite gehörte? Dieser Frage widmet sich
die Ausstellung „Das Leben des BODI“ bis zum 15.
Oktober. Sie präsentiert die sensationellen
Grabfunde aus Wesel-Bislich und eröffnet mit
einzigartigen Leihgaben aus ganz Europa
Einblicke in das Leben eines fränkischen
Kriegers.
Anfassen und mitmachen ist bei
der Ausstellung „Probiert? Kapiert!“ ab dem 31.
März (bis 22. Oktober) im
LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen & Engels
in Engelskirchen ausdrücklich erwünscht. In den
ehemaligen Fabriken des LVR-Industriemuseums gab
es damals im Arbeitsalltag viele technische
Herausforderungen zu lösen: Wie können schwere
Materialien transportiert, wie große Maschinen
für die Produktion angetrieben werden? Welche
Möglichkeiten zur platzsparenden Verpackung gibt
es und wie funktioniert erfolgreiche
Zusammenarbeit? Bei „Probiert? Kapiert!“ finden
große und kleine Museumsgäste an
Mitmach-Stationen kreativ eigene Lösungen. Am
Ende des Ausstellungsbesuchs steht der
gemeinsame Bau einer großen Kettenreaktion.
Bereits vor der Eröffnung können
Interessierte online verschiedene Aufgaben der
Ausstellung meistern unter:
industriemuseum.lvr.de/probiertkapiert.
Sportlich wird es in diesem Jahr im
LVR-Niederrheinmuseum Wesel.
Die Sonderausstellung „Kleine Tore, große
Sprünge. Der Handballsport in Rheinland und
Westfalen“ gibt einen Einblick in Vergangenheit
und Gegenwart dieser Sportart. Sie setzt sich
erstmals für NRW mit der Geschichte, Gegenwart
und Zukunft des populären Handballsports von der
Gründung 1917 bis heute auseinander. Sie
verknüpft das Interesse am Sport im Allgemeinen
und dem Handballsport im Besonderen mit dem
Interesse an der eigenen Lokal-, Regional- und
Landesgeschichte (bis 28. April 2024).
„Formvollendet? Bakelit verändert den Alltag“
ist die Sonderausstellung überschrieben, die
noch bis zum 31. Oktober im
LVR-Freilichtmuseum Kommern zu sehen
ist. Anfangs diente der braune Kunststoff – auch
als Phenolharz bekannt – vorrangig für die
Fertigung von technischen Teilen wie Schalter
und Isolationselementen. Heute sind
Phenolharzprodukte vor allem aufgrund ihrer
zeitlosen Gestaltung in der Erinnerung vieler
Menschen erhalten. Das stromlinienförmige Design
steht für einen formvollendeten Look.
Besondere Veranstaltungen in 2023 – eine
Auswahl: Neben Sonderausstellungen
bieten alle Häuser ganzjährig besondere
Veranstaltungen wie beispielsweise die
Archäologietour Bergisches Land am 19.
März, den Tierkindertag im
LVR-Freilichtmuseum Lindlar am 14. Mai,
den Jahrmarkt Anno Dazumal im
LVR-Freilichtmuseum Kommern vom 4. bis
16. April, den Rheinischen Wollmarkt im
LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller
in Euskirchen am 4. Juni, den
UNESCO-Welterbe-Tag am 4. Juni im
LVR-Archäologischen Park Xanten, den
Tag der Offenen Tür am 18. Juni
im Stiftshof im LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle
Nideggen, den Papiermarkt im
LVR-Industriemuseum Papiermuseum Alte Dombach
in Bergisch Gladbach am 3. September, das
17. Transport- und Oldtimerfest im
LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen & Engels
am 1. Oktober oder das St.
Antony-Fest im LVR-Industriemuseum St.
Antony-Hütte am 8. Oktober in
Oberhausen.
Zum Jahresabschluss warten
der MesserGabelScherenMarkt am
4. und 5. November im
LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs
in Solingen sowie der „Advent für alle
Sinne“ im LVR-Freilichtmuseum Kommern
am 2. und 3. Dezember.
Diese und weitere
Tipps und Termine gibt es auch im neuen
Rheinland Reiseland. Das Magazin
ist per Mail unter
rheinlandreiseland@lvr.de kostenfrei
erhältlich oder unter der Telefonnummer 0221
809-7945 (Bestellung per E-Mail bevorzugt).
LVR als Kulturpartner der Kommunen –
auch in Klima- und Energiefragen In
2023 ist der LVR natürlich weiterhin als Partner
der Kommunen unterstützend und beratend tätig.
Dies geschieht zum Beispiel durch die Regionale
Kulturförderung, bei der jährlich rund 100
Kulturprojekte im Rheinland fachlich und
finanziell gefördert werden. 2023
präsentiert der LVR außerdem gemeinsam mit dem
Schwesternverband Landschaftsverband
Westfalen-Lippe und dem Ministerium für Kultur
und Wissenschaft ein neues Beratungsangebot: Die
digitale Plattform kultur-klima unterstützt bei
Fragen rund um das Thema der Energiekrise in
Kulturbetrieben. Es richtet sich an
Kultureinrichtungen und Kulturschaffende,
insbesondere an Museen, Bibliotheken, Archive,
über Theater und Musikhäuser bis hin zu
soziokulturellen Zentren und freischaffenden
Künstler*innen in Nordrhein-Westfalen. Die
Plattform ist unter
www.kultur-klima.de zu erreichen.
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