Duisburg/Hamminkeln, 10. Februar 2025 - Die Lage
von Industrie und Handel am Niederrhein bleibt
schlecht. Besonders die Industrie sieht schwarz.
Das zeigt die Konjunkturumfrage der
Niederrheinischen IHK.
Die
Aussichten verdüstern sich weiter: Die
Wirtschaft rutscht tiefer in die Rezession.

Die Unzufriedenheit mit den politischen
Rahmenbedingungen steigt. Die Deutschen sind so
sparsam wie seit den 90er Jahren nicht mehr. Das
spürt auch die Industrie und rechnet mit
weiteren Einbrüchen. Einzig Dienstleister sind
verhalten optimistisch. „Dass die Werte so
langanhaltend schlecht sind, ist beunruhigend.
Tendenz ist sinkend. Einzelne Werte waren schon
tiefer, ja, zur Finanzkrise zum Beispiel oder
zur Corona-Krise. Da hat sich die Wirtschaft
aber schnell berappelt. Jetzt zeigen sich
grundlegende Probleme, die in den letzten Jahren
stiefmütterlich behandelt wurden:
Bürokratie, hohe Steuern, marode Infrastruktur
treffen auf eine unsichere Weltlage“,
erläutert Dr. Stefan Dietzfelbinger,
Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK.
Krise bei Export, Investition
und Beschäftigung Die Unternehmen
befürchten, dass sie ihre Waren nicht mehr so
gut in die USA verkaufen können. Gleichzeitig
werden Waren aus anderen Exportländern nach
Europa schwappen, wenn auch sie sich neue Märkte
suchen müssen. Die Sorge vor einem globalen
Handelskrieg steigt. Das Ergebnis: Die
Exporterwartung über alle Branchen hinweg bricht
ein.
Industrie und Handel fehlt die Luft
zum Investieren. Zusätzlich plant die Industrie
einen massiven Stellenabbau. Einzig die
Dienstleister wollen mehr Geld in die Hand
nehmen. Doch auch hier könnten viele Stellen
wegfallen.
Krisenplan für
Brückenausfälle Zu den Risiken
zählt auch die marode Infrastruktur. Die lässt
sich nicht von heute auf morgen sanieren.
Deswegen fordert die IHK Krisenpläne für
drohende Brückenausfälle. „Wir haben es bei
der Rahmede-Brücke gesehen, der Uerdinger-Brücke
und vielen weiteren. Es ist eine Frage der Zeit,
bis es bei der A59 so weit ist. Wir müssen
vorbereitet sein“, warnt Dietzfelbinger. Laut
IHK braucht es Pläne zur effektiven Umleitung
des Verkehrs. Auch Pendler müssen mobil
bleiben und Unternehmen erreichbar.
Überblick der Niederrhein-Konjunktur

Die Niederrheinische IHK befragt dreimal im Jahr
ihre Mitgliedsunternehmen zur wirtschaftlichen
Lage. Dazu gehören Themen wie
Geschäftserwartungen, Geschäftsrisiken und die
Fachkräftesituation. Der Konjunkturklimaindex
fasst zusammen, wie die Unternehmen ihre
aktuelle Situation beurteilen und was sie in den
nächsten Monaten erwarten. Der langjährige
Mittelwert beträgt 107 Punkte. Nun fällt
der Index von 92 Punkten im vergangenen
Herbst auf jetzt 91 Punkte.
|